Fabian Heckl programmierte eine eigene App für das bbs nürnberg

David, 20 Jahre, blind, möchte für heute wissen, was es in der Schulkantine zu essen gibt und ob heute zufälligerweise der Unterricht im Fach Geige ausfällt. Er zückt sein Smartphone, aktiviert in einer Kombination aus Wischen und Doppeltipp die App "bbs nürnberg" und erfährt sekundenaktuell, dass es heute seine Leibspeise "Currywurst mit Pommes frites" gibt und der Unterricht krankheitsbedingt tatsächlich ausfällt. Ein Glückstag kurz vor den Ferien!

Was so selbstverständlich klingt, ist jedoch ein Wunderwerk der Technik für Blinde und seit Neuestem auch einer eigenen App zu verdanken, die der sehbehinderte Schüler Fabian Heckl selbst geschrieben hat. Eine App ist ein kleines Programm, das auf dem Smartphone läuft - hier nur auf dem iPhone bzw. iPad, da dieses für blinde und sehbehinderte Nutzer/innen hervorragend geeignet ist.

Am bbs nürnberg ist vieles barrierefrei und für blinde und sehbehinderte Menschen selbstverständlich fast alles zugänglich, aber ein tagesaktueller Speise- und der Vertretungsplan war bislang nur eingeschränkt zugänglich - hier musste zumindest beim Vertretungsplan immer wieder eine neue Variante in Punktschrift und Großdruck ausgehängt werden. Da dieser nun digital hergestellt wird, kam der Schüler Fabian Heckl auf die gute Idee, diesen in eine App zu packen, die nun kostenfrei für jede/n über den Apple App Store verfügbar ist. Unter Anleitung seines EDV-Lehrers, Herrn Jochen Seidel, wurden die Grundlagen geprüft und die Programmierung begann. Es galt auch, die doch sehr hohen Hürden für die Einstellung im App Store zu nehmen.

Fabian Heckl meisterte dies mit Bravour. Keine Wunder, ist er doch Absolvent der Ausbildung zum Informatikkaufmann und in der digitalen Welt zu Hause. Weiterhin war diese App auch sein "Meisterstück" für die abschließende IHK-Prüfung. Kein Reden, dass er diese mit gleicher Glanzleistung abschloss.

Einfach auf den nachfolgenden Link klicken, um die App im App Store herunterzuladen.

An einer Version für Android-Smartphones wird bereits gearbeitet.

aus: NZ, 29./30. August 2015