Am 30.10.2015 erhielten vier Medizinische Tastuntersucherinnen (MTU) feierlich ihre Abschlusszertifikate und werden nachfolgend im Rahmen der so wichtigen Brustkrebsfrüherkennung arbeiten.

Brustkrebs ausspüren

Brustkrebs ist eine Erkrankung, die jede siebte Frau betreffen kann. Für den Ausgang der Erkrankung ist es jedoch entscheidend, in welchem Stadium man diese entdeckt: Je früher desto besser.

Dieses Ziel ist die Grundlage der Tätigkeit einer „Medizinischen Tastuntersucherin“ (MTU). Nach einer speziell für blinde Frauen entwickelten Tastuntersuchungsmethode werden die besonderen und hoch sensiblen Tastfähigkeiten von Menschen mit Blindheit genutzt, um Veränderungen und Abweichungen vom umgebenen Gewebe in der weiblichen Brust zu ertasten und genau zu lokalisieren.

Seit Februar 2015 besuchten Beate Karimi, Anja Hirschel, Lisa Schmitz und Patricia Sanders die Qualifizierungsmaßnahme MTU am bbs nürnberg. Hier haben die allgemeinen medizinischen Grundlagen erlernt, Grundkenntnisse diagnostischer und therapeutischer Methoden erworben, beherrschen zudem das medizinische Schreiben und wurden in dem hochsensiblen patientenbezogenen Umgang geschult. Intensive Praktika kamen hinzu.

Am Freitag, 30.10.2015, haben sie nun die Qualifizierungsmaßnahme erfolgreich beendet. Eine Suche nach einem Arbeitsplatz hat sich schon weitestgehend erübrigt; die Arbeitsverträge sind entweder unterschrieben oder in Verhandlung; so sehr gefragt sind die blinden bzw. hochgradig sehbehinderten Medizinischen Tastuntersucherinnen.

Die Nachfrage ist sehr groß; ein neuer Qualifizierungskurs startet voraussichtlich im Februar 2016.

2015 absolventen mtu kl

Die vier glücklichen MTUs: Beate Karimi, Patricia Sanders, Anja Hirschel und Lisa Schmitz.
Die glücklichen Wegbegleiter / Ausbilderinnen am bbs nürnberg: Marco Irlbacher (WLF), Andrea Günther, Steffi Gedenk und Karin Gätschenberger (Ausbildung) und Patrick Temmesfeld (Direktor)