Hohenstadt nach Umbau 2011Am 13. April 2011 war es endlich so weit: viele Gäste, eine Schulklasse des bbs nürnberg mit vielen blinden und sehbehinderten Kindern, die schon das Schullandheim nachfolgend gebucht hatten, freuten sich auf die feierliche Wiedereröffnung. 1 ½ Jahre hat es gedauert, aus einem sanierungsbedürftigen Haus ein auf die speziellen Belange von Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung angepasstes Schullandheim zu gestalten, das nun neuen energetischen Vorgaben genügt und über einen wunderschönen Tast- und Sinnesgarten verfügt.

Ein Kraftakt für alle Beteiligten, die nun auch „ihr“ Werk begutachten, erleben und tatsächlich auch „be-greifen“ können, denn die Besonderheiten sind nahezu überall spürbar: z.B. Aufmerksamkeitsfelder vor Treppen, stark kontrastierende Farben für Schalter, Steckdosen und Türen oder Beschriftungen in Punktschrift. Einzigartig in der Region ist der Tast- und Sinnesgarten, der ein angst- weil barrierefreies Begehen ermöglicht und viele Plätze für intensive Naturerfahrungen und Spiel vorhält; die verschiedensten Sinne werden bewusst angesprochen, die Bewegungsfreude, das Orientierungsvermögen und das Konzentrationsvermögen gefördert und Möglichkeiten der Entspannung angeboten werden.

1969 erbte das bbs nürnberg das wunderschöne nun 100 Jahre alte Haus in Hohenstadt, Gemeinde Pommelsbrunn mit der Auflage, dieses als Naturerholungsstätte für blinde und sehbehinderte Kinder zu nutzen.

Nach – finanziell bedingter – nur geringer Umgestaltung wurde seitdem das Schullandheim mit Begeisterung genutzt. Vor fünf Jahren zeigt sich jedoch, dass dieses den Anforderungen und Sicherheitsvorgaben nicht mehr entspricht und nur noch mit Einschränkungen zu benutzen war.

Dank der Fördermittel durch das Staatsministerium für Unterricht und Kultus - vermittelt über das Bayerische Schullandheimwerk - und der Förderung durch Sternstunden war das bbs nürnberg überhaupt in der Lage, die notwendige Sanierung und diese angepasste Umsetzung anzugehen.

Entsprechend haben sich viele Gäste angemeldet, um das Schullandheim in seiner gelungenen Umsetzung zu bewundern; unter den zahlreichen Ehrengästen waren Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, der stv. Landrat Norbert Reh, der 1. Bürgermeister Jörg Fritsch, der Vorsitzende des Bayerischen Schullandheimwerkes Rudolf Suttner, sowie der Geschäftsführer der Sternstunden Thomas Jansing.

Mit dieser Wiedereröffnung stehen Erlebnis- und Lernmöglichkeiten wie auch Naturbegegnungen für 28 blinde und sehbehinderte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und den begleitenden pädagogischen Kräften endlich wieder zur Verfügung.