Sie haben vermutlich bisher keinen direkten Kontakt mit blinden Menschen gehabt. Wahrscheinlich wird es Ihnen wie den meisten Menschen gehen. Sie wollen helfen, aber Sie wissen nicht wie und sind daher unsicher.

Wir möchten Ihnen Hinweise geben, wie Sie sich in einer solchen Situation verhalten können.

Wie erkenne ich, dass jemand blind ist?

Blinde Menschen benutzen meist einen weißen Stock. Soll ich oder soll ich nicht helfen?

Hilfe im richtigen Moment ist von großem Wert! Es gibt allerdings kein „Patentrezept“, in welchen Situationen ein blinder Mensch Hilfe benötigt. Mit der Frage: „Kann ich Ihnen helfen?“ liegen Sie immer richtig und können erfahren, ob Hilfe nötig ist. Sicher freuen sich die meisten blinden Menschen über ein Hilfsangebot in Situationen wie z. B. beim Ein- und Aussteigen in öffentliche Verkehrsmittel oder beim Überqueren von Straßen.

Bieten Sie Ihre Hilfe auf jeden Fall an, wenn Sie den Eindruck haben, dass der Blinde die Orientierung verloren hat. Warnen Sie Ihn auch vor offensichtlichen Gefahren, wie z. B. einer schlecht gesicherten Baustelle auf dem Gehweg!


Wie helfe ich?

  • Bieten Sie beim Führen immer Ihren Arm an.
  • Kündigen Sie Treppen rechtzeitig an!
  • Bieten Sie in Verkehrsmitteln dem Blinden entweder einen Sitzplatz an oder zeigen Sie ihm eine Haltestange.
  • Verwenden Sie genaue Begriffe, wenn Sie Wege beschreiben. „Da“ und „dort“ sind gut gemeint, helfen aber nicht weiter. „Vor Ihnen“ und „links von Ihnen“ sind klare Angaben.

Was kann ich als Autofahrer beachten?

Nehmen Sie den Fuß vom Gaspedal, wenn sich ein Blinder auf die Straße zu bewegt, er an der Fahrbahn steht oder diese überquert! Parken Sie nicht auf Fußgängerüberwegen und halten Sie Gehwege frei! Auch Kinder, Rollstuhlfahrer, Alte und Menschen mit Kinderwagen können sich dann besser und sicherer bewegen.

Was kann ich als Radfahrer tun?

Bedenken Sie, dass ein Rad für blinde Menschen kaum zu hören ist! Nehmen Sie daher Rücksicht, wenn ein Blinder die Fahrbahn überquert.
Leider sind Fahrradwege oft auf Gehwegen und nur durch die weiße Markierung getrennt, die der Blinde natürlich nicht erkennen kann. Haben Sie also Verständnis, wenn er versehentlich auf dem Radweg läuft!
Sollten Sie den Gehweg benutzen, bleiben Sie bitte stehen, damit ein Unfall vermieden werden kann.

...und übrigens

Wörter wie „sehen“ und „schauen“ sind nicht mit einem Tabu belegt und können benutzt werden. Mitleidsbekundungen helfen nicht, sondern verletzen. Respektieren Sie den Wunsch nach Selbstständigkeit, falls ein blinder Fußgänger Ihr Hilfsangebot dankend ablehnt.