Am vergangenen Donnerstag, 27.03.2014, waren die Schülerinnen und Schüler der Klassen IK1-3 bei der DATEV in Nürnberg zu Besuch. Man hatte uns zum sogenannten "Social Day" eingeladen. Wer es nicht weiß, die DATEV ist ein großes Unternehmen, welches eine Vielzahl von Dienstleistungen für Steuerberater und Unternehmen bereitstellt, riesige Rechenzentren unterhällt und eigene Software entwickelt.

Nach der Anreise und Anmeldung wurden wir alle durch ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem geschleust. Zunächst wurden wir in einem großen Gruppenraum von den DATEV-Mitarbeitern herzlich begrüßt. Die komplette Entwicklungsabteilung mit über 20 Personen hatte sich für uns Zeit genommen und ein vielseitiges Programm ausgearbeitet.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Abteilungsleiter, wurden wir in Gruppen eingeteilt und absolvierten ein „Zirkeltraining“. Eine Station war das sogenannte Dojo. Darunter versteht man eigentlich eine Trainingshalle für asiatische Kampfsportarten. In der Welt der Softwareentwicklung ist es jedoch die Bezeichnung für einen Trainingsraum, um seine Programmierkenntnisse zu schulen und zu erweitern. Dieser Vorgang wird Kata genannt. Wir programmierten in der Sprache Javascript und gingen nach dem Prinzip „Make it fail“ und „Make it work“ – und schließlich „Make it clean“ vor. Über Testroutinen konnten wir Schritt für Schritt eine Aufgabe - das Fizzbuzz-Programm - weiterentwickeln. Obwohl es am Anfang sehr neu war, gelang es uns am Ende einen sinnvollen Code zu schreiben. Das hat uns richtig Spaß gemacht.

In einer zweiten Station wurden uns mehrere Berufswege vorgestellt, die man in der DATEV erlernen kann, darunter z.B. der Fachentwickler und der technische Entwickler. Wir lernten auch einen sehbehinderten Mitarbeiter kennen und erfuhren, wie die Arbeit an einem entsprechend ausgestatteten PC-Arbeitsplatz funktionieren kann.

Bei der dritten Station lernten wir die Softwareentwicklungsmethode "Scrum" kennen. Es ist eine sehr effektive Methode, um den Kunden zufrieden zu stellen und Planungsfehler schon recht früh im Entwicklungsprozess zu vermeiden. Diese agile Methode kann man auch mit dem Motto "Der Weg ist das Ziel" gut charakterisieren. Begriffe wie "Product Owner", "Sprint", "Daily" oder "Scrum Master" klangen anfangs noch fremd, aber nachdem wir dann mit LEGO-Duplo-Steinen Häuser bauen durften, verstanden wir, was sich dahinter verbarg. Klingt komisch, ist aber so!

In der Qualitätssicherung lernten wir, wie man in Software effektiv Fehler finden und beheben kann. Dazu gibt es manuelle und softwaregesteuerte Tests. Manchmal aber sagen Entwickler: „It’s not a bug, it’s a feature“. ;-)

Schließlich kamen wir zur App-Entwicklungsabteilung, wo wir die DATEV-App testen durften. Auf verschiedenen iOS-Geräten aktivierten wir kurzerhand die Zoom- oder VoiceOver-Funktion und erkundeten die DATEV-App. Schnell fanden wir heraus, dass die App nicht hundertprozentig barrierefrei ist. Die Entwickler waren dankbar für diese wertvollen Infos.

Nach einer kurzen Feedbackrunde, bei der jeder nur 3 Worte sagen durfte, ging es zum abschließenden Mittagessen in die DATEV-Kantine. Hier kamen wir mit den DATEV-Mitarbeitern nochmal intensiv ins Gespräch, weshalb der Geräuschpegel ziemlich hoch war.

Wir bedanken und bei allen Mitarbeitern der DATEV-Entwicklungsabteilung, die uns einen ungemein interessanten Einblick in den Arbeitsalltag eines Softwareentwicklers gewährt haben. Wir haben viel mitgenommen und viel Neues erfahren, konnten aber auch unsere Sicht- und Arbeitsweise darstellen. Ein sehr spannender Tag!

In diesem Sinne: "Völlig neue Einblicke" und "Vielen herzlichen Dank"

Text: IK1/3, JS